Ereignisreicher Tauchgang

PL Als ich heute um kurz vor 07:30 Uhr ins Wasser ging, sah ich keine Minute später einen der großen Hechte. Ich war umso überraschter, als ich an dieser Stelle schon seit ewigen Zeiten keinen Hecht mehr gesehen hatte.

Wenig später entdeckte ich einen der drei großen Karpfen. Er war aber mal wieder so schnell verschwunden, daß ich keine Zeit hatte, ein Photo von ihm zu schießen.

Den nächsten großen Hecht sah ich erst sehr spät. Kein Wunder bei dieser perfekten Tarnung.

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Perfekt getarnt

Auch die Flußbarsche tun alles dafür, nicht aufzufallen. Vor allen Dingen dann, wenn sie sich nicht in ihrem Schwarm befinden, wie dieser, den ich, schön von der Sonne beschienen, aus recht geringer Entfernung photographieren konnte.

Flußbarsch vor Pflanzenteppich
Flußbarsch vor Pflanzenteppich

Dann allerdings machte ich eine Entdeckung, die meine gute Stimmung trübte. Nachdem ich vor einigen Tauchgängen erstmalig einen toten Fisch fand (einen kleineren Hecht), stieß ich heute auf einen ca. 60-70cm großen Karpfen, der tot am Seegrund lag.

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Toter Karpfen

Er hatte, zumindest auf der nach oben grichteten Seite keine sichtbaren Verletzungen, ich habe nicht herausfinden können, woran er starb.

Das aufregendste fand jedoch relativ kurz nach Beginn der Tauchganges statt. Leider gibt es von dem Ereignis kein Photo, da alles sehr schnell ging und ich auch so überrascht war, daß ich den Griff zur Kamera zunächst vergaß – und dann war es zu spät. Links von mir schwamm “etwas großes” weg, in Richtung Seemitte. Das es kein Fisch war, sah ich schon aus den Augenwinkeln. Für einen Fischotter, den ich im Frühjahr einmal sah, war es viel zu groß. Und dann erkannte ich an dem platten, waagerechten Schwanz: ein Biber machte sich gerade davon. Ich bin kurz danach noch aufgetaucht, weil ich dachte, ihn so noch einmal zu sehen, aber dieser erste kurze Blick blieb dann doch der einzige auf den flüchtenden Biber.

Hechte im Echinger Weiher

PL Nach ca. 70 Tauchgängen im Echinger Weiher habe ich inzwischen einen recht guten Überblick über den Fischbestand. Neben den Flußbarschen, die in z.T. großen Schwärmen durch den See ziehen und den monströsen, aber sehr scheuen Karpfen, haben es mir vor allem die Hechte angetan.

Momentan bevölkern ca. fünf 70-80 cm große Hechte den Weiher. Da sie sehr standorttreu sind, kann man gezielt nach ihnen Ausschau halten. Fast immer sind sie in flachem bis sehr flachem (0,5-2,5 m) Wasser anzutreffen. Im Gegensatz zu den sehr vielen kleinen Hechten sind die großen ausgesprochen wenig scheu. Man kann sich ihnen meistens bis auf wenige Zentimeter nähern. Machen sie dann doch mal einen Flossenschlag, bleiben sie nach kurzer Strecke erneut stehen, so daß man kein Problem hat, ihnen nachzutauchen.

Hecht in Nahaufnahme
Die Schwanzflosse berührt fast meine Hand

Da sie sehr ruhig im Wasser stehen, geben sie natürlich ein ausgezeichnetes Fotomotiv ab. Besonders schön sind sie dann, wenn sie und die Landschaft um sie herum, von der Sonne beschienen werden.

Hecht in schöner Landschaft
Er weiß, wie er aussieht.

Natürliche Feinde gibt es für sie im See nicht und sie zeigen das mit ihrem oben beschriebenen Verhalten auch deutlich. Allerdings sah ich immer wieder einmal Fische mit sehr starkem Parasitenbefall. Selbst einen auf einem Auge blinden Hecht konnte ich schon beobachten. Da im Echinger Weiher nicht geangelt wird (ich habe zumindest noch nie einen Angler gesehen), reguliert sich der Bestand durch natürliche Auslese. Da ich in diesem Jahr sehr viele Jungfische gesehen habe, bin ich gespannt, wie sich die Population in den kommenden 2-3 Jahren entwickeln wird. Zugute kommt der außergewöhnlich hohen Anzahl von Hechten die ebenso außergewöhnlich hohe Anzahl von Flußbarschen in allen Entwicklungsstadien. Von wenige Zentimeter großen Jungfischen bis zu 15-20 cm großen ausgewachsenen Barschen ist alles in großer Zahl vorhanden. Es müssen in diesem Jahr wohl gute Bedingungen geherrscht haben.

Neben dem reinen Beobachten notiere ich seit einiger Zeit, wo ich welche Fische gesehen habe. Interessant wird es, diese Zahlen mit denen im kommenden Jahr zu vergleichen.

Und zum Schluß noch ein paar bewegte Bilder.
Großer, sehr entspannter Hecht (ca. 25 MB).

 

Flußbarschschwarm in schöner Unterwasserlandschaft (ca. 41 MB).