(Foto-) Safari. Welche Objektive mitnehmen?

APL 11 Tage Safari in Kenia, meine erste Safari überhaupt. Ein großer und wichtiger Teil der Vorbereitung wurde von der Frage eingenommen: was packe ich in meinen Fotorucksack?

Was hatte ich dabei?

Zur Auswahl standen:

    Kameras
  • Nikon D500
  • Nikon D850
  • Sony RX 100 II
  • Objektive
  • Tamron 15-30 F/2.8 G2
  • Tamron 24-70 F/2.8 G2
  • Tamron 70-200 F/2.8 G2
  • Tamron 150-600 F5.0-6.3 G1

Es hat mich viele, viele Gedanken gekostet, hier eine Auswahl zu treffen – sie waren alle umsonst. Ich flog also mit der kompletten Ausrüstung gen Mombasa. Auf mein und das Handgepäck meiner Frau verteilt, haben wir die Gewichtsgrenze von jeweils 8 Kg nicht überschritten, Stativ und diverse Kleinteile reisten im Koffer mit.
Der D500 hatte ich zwei Funktionen zugedacht. Zum einen sollte sie als Backup für meine Hauptkamera D850 dienen, zum anderen wollte ich Objektivwechsel im Jeep möglichst vermeiden, so daß auf der D500 das 150-600-er und auf der D850 das 70-200-er drauf waren. Damit hatte ich den sehr großen Brennweitenbereich von 530 mm abgedeckt, ohne Objektive wechseln zu müssen.

Vorab noch eine kleine Anmerkung zu den Objektiven. Das 70-200 ist mein Lieblingsobjektiv, es hat eine sehr gute Abbildungleistung und ist lichtstark. Das 150-600 ist schon etwas in die Jahre gekommen, hat Schwächen am langen Ende, vor allem, wenn das Motiv entsprechend weit weg ist. Die beiden weitwinkligen Objektive kamen längst nicht so oft zum Einsatz, wie die langen Brennweiten. Dort, wo ich sie einsetzte, waren sie dann aber goldwert. Das 24-70 würde ich beim nächsten mal nicht mehr mitnehmen, ich habe es am seltensten gebraucht.

Ich habe in den 11 Tagen rund 6.000 Foto gemacht, von denen genau 471 übrig geblieben sind, eine Ausbeute, wie ich sie sonst nicht habe. Von den 471 Fotos sind 2/3 mit der D850 und dem 70-200 enstanden. Und genau das hatte ich absolut nicht erwartet, dachte ich doch, daß ich den weitaus größten Teil der Bilder mit dem 150-600 machen würde. Die Gründe für den häufigen Einsatz des 70-200 sind schnell aufgezählt:

    1. Die meisten Tiere sind recht nah am Jeep, z.T. so nah, daß ich froh war, bis auf 70 mm runtergehen zu können
    2. Die Ausfahrten begannen bereits um 6 Uhr morgens, zum Anbruch der Dämmerung. Da hatte die 2.8-er Lichtstärke natürlich Vorteile
    3. Selbst bei mittleren Entfernungen, bei denen man eher 300-350 mm gebraucht hätte, konnte ich in Kombination des scharfen 70-200 und der hohen Auflösung der D850 später durch Croppen bessere Ergebisse erzielen, als mit dem großen Objektiv.
    4. Auf lange Entfernungen, auf denen das 150-600 seine Stärke hätte ausspielen können, kann man so gut wie nicht mit vernünftigem Ergebnis fotografieren. Zum einen beginnt ab ca. 8:00 Uhr das Hitzeflimmern, daß heißt, die meisten Tiere stehen dann genau in diesem Geflimmer. Zum anderen ist die Luft dann zunehmend staubig, was die Unschärfe der Bilder nochmals vergrößert.

    Was hätte ich gerne dabei gehabt?

    Wahrscheinlich werden einige schon bei der Aufzählung meiner Objektive gesagt haben, daß das alles Quatsch ist, da man auf eine solche Reise anständige Festbrennweiten mitnimmt. Denjenigen möchte ich drei Gründe nennen, die dagegen sprechen:

    1. Das Gewicht. Das Nikkor 500 mm F/4 ist da mit gut 3 Kg noch eines der Leichteren.
    2. Was mache ich mit zwei Festbrennweiten (egal, wieviel mm), wenn meine Motive zu nah dran oder zu weit weg sind?
    3. Die Kosten. Ich hatte gerade keine € 11.000,- für das o.g. 500-er übrig. Und damit hätte ich gerade eine Brennweite.

    Was also hätte ich gerne mitgenommen, bzw. was nehme ich das nächste Mal mit? Das 15-30 für Landschaftaufnahmen ist gesetzt, ebenso das 70-200 mm. Was ich für den Anschluß an die 200 mm mitnehmen werden, weiß ich noch nicht. Alle Alternativen, die ich bislang geprüft habe, sind entweder (für mich) zu teuer oder unterscheiden sich nicht so stark vom Tamron 150-600, als das eine Neuanschaffung sich rechtfertigen würde. Am ehesten käme das Nikkor 200-500 in Betracht, da muß ich jedoch erst einmal testen (ich werde es mir mal für ein Wochenende leihen), ob es wirklich sichtbare Qualitätsunterschiede gibt. Allein von der Brennweite wäre es ideal, da es sich nahtlos an die vorhandenen Objektive anschließt und ein wenig lichtstärker ist als das Tamron.

Veröffentlicht von

Peter Lederer

Geboren im Norden Deutschlands, dann aber dreißig mal umgezogen. Lange Jahre habe ich in Österreich gelebt, ein gutes Jahr in der Schweiz und fühle mich heute im Nordwesten Münchens wohl.