Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich schon in der Wiese kniend verbracht habe, immer in der Hoffnung, eine kleine Springspinne (ca. 4 mm) so zu erwischen, daß man nicht nur ihr Hinterteil sieht. Heute war es dann so weit.
Morgens um 4:30 Uhr ging es los von Hebertshausen in Richtung Isarmündung bei Plattling. Grauer Himmel und Dauerregen begleiteten die gesamte Fahrt. Um 6:00 Uhr stand ich auf dem Parkplatz des Isar-Zentrums, von wo aus ich meine Beobachtungstouren und den kommenden 2½ Tagen starten wollte.
Gleich am ersten Tag sah ich zwei Vögel, die ich bis dato noch nie gesehen hatte.
Fischadler
Er war weit, sehr weit weg, rund 300 m Luftlinie trennten uns. Daher kann man den Fischadler mehr erahnen, als daß man ihn sieht. Kamera: NIKON D500 | Blende: ƒ/6.3 | Verschlusszeit: 1/1000s | Brennweite: 600mm | ISO: 220 |
Nach 12 Stunden Beobachtungen fuhr ich die 12 Km zurück nach Plattling ins Hotel und fiel um 21 Uhr todmüde ins Bett.
Zweiter Tag
Um 5 Uhr aufstehen, anziehen und los, um kurz vor 6 Uhr war ich wieder beim Isarzentrum und startet die nächste Tour. Das Wetter hatte sich bereits am Vortag beruhigt, so daß mich ein schöner Sonnenaufgang empfing.
Am Vormittag konnte ich an einem der vielen Teiche -zig Grauschnäpper bei der Jagd beobachten. Kamera: NIKON D500 | Blende: ƒ/6.3 | Verschlusszeit: 1/320s | Brennweite: 600mm | ISO: 500 |
Erstaunlich viele Libellen und Schmetterlinge waren noch unterwegs, die Wiesen sahen schon recht spätsommerlich aus.
Am Vortag konnte ich ihn schon beobachten, heute saß ich an und erwischte ihn nach zwei Stunden Warten. Er zeigte mir auch gleich deutlich, was er von dem Fotoshooting hielt.
Der dritte und letzte Tag begann grandios. Im Westen stand der hell strahlende Vollmond während im Osten die Sonne aufging. Dazu konnte ich einige Rehe beobachten und hörte immer wieder den melancholischen Ruf des Schwarzspechts.
Und dann sah ich ihn auch, den Schwarzspecht. In der großen Weide war es allerdings recht schwierig, ihn zu fotografieren, da er ständig von Ästen verdeckt war.
Den restlichen Vormittag verbrachte ich mit dem Ansitz auf den Eisvogel. Bei 9°C fröstelte es mich ein bißchen, dann kam jedoch die Sonne – und der Eisvogel. Hier mal ein Blick auf mein Tarnversteck, meine Aussicht von dort und schließlich das Foto vom Eisvogel.
Kamera: Mi Note 10 Lite | Blende: ƒ/1.89 | Verschlusszeit: 1/50s | Brennweite: 5.43mm | ISO: 100 | Aufgenommen: 2 September 2020 |
Kamera: Mi Note 10 Lite | Blende: ƒ/1.89 | Verschlusszeit: 1/5901s | Brennweite: 5.43mm | ISO: 100 | Aufgenommen: 2 September 2020 |
Es waren 2½ wundervolle Tage, 30 Stunden in der Natur, rund 30 Km Fußmarsch. Eines ist sicher: im Winter und im kommenden Frühjahr bin ich wieder hier.
Seit rund 4 Jahren halte ich Ausschau nach dem Fichtenkreuzschnabel. Das er hier (selten) vorkommt, hatte ich schon vor längerer Zeit erfahren, am Wochenende war es dann so weit. An meiner Vogelbeobachtungsstelle kam ein Pärchen zum Trinken.
Solange Bäume und Büsche noch nicht belaubt sind, kann man sehr schön Vögel fotografieren. Und genau das habe ich in den vergangenen 14 Tagen auch ausgiebig gemacht. Hier eine kleine Auswahl.