Am späteren Nachmittag fanden sich wieder diverse Vögel ein.

Die Amsel baut in der Ligusterhecke zum Nachbarn ihr Nest und sammelt fleißig Material dafür.

Der Bunspecht holt sich am Boden die Ernußsplitter, klettert den Pfahl des Vogelhauses hoch und zerhämmert dann im Vogelhaus seine »Beute«.

Hier peilt er noch mal die Lage aus einer anderen Perspektive.

Auch die beiden beobachteten das Geschehen lieber aus sicherer Entfernung. Sie wissen ganz genau, wann sie ungestört in den Garten einfliegen können und wann nicht.

Ich sitze auf der Terrasse und werde auf einmal stutzig, weil etwas anders ist – es ist komplett ruhig. Kein Vogelgezwitscher mehr, keine umherfliegenden Vögel. Erst dann entdecke ich den Sperber auf dem Sommerflieder (leider hatte ich nur das Handy zu Hand, das kann nur schlecht zoomen). Er hat offensichtlich bereits einen erfolglosen Angriff geflogen.
Dort blieb er sitzen und schaute und schaute und schaute, bestimmt zehn Minuten lang. Und dann beobachtete ich etwas, was ich so noch nie gesehen hatte. Eine Kohlmeise wollte ein paar Minuten zuvor das Vogelhaus anfliegen und sah im letzten Moment den Sperber, der schon zum Angriffsflug zuckte. Sie verschwand dann aber blitzschnell in einem bereits belaubten Busch (den man teilweise ganz links am Bildrand sieht) und war so (zunächst) außer Gefahr. Der Sperber blieb also sitzen und tat das, was er zuvor schon getan hatte: er schaute. Dann beging die Meise einen tötlichen Fehler – sie hüpfte im Busch von einem Ast zum anderen. In dem Moment stürzte sich der Sperber mitten in den Busch, er verschwand regelrecht darin, kam nach kurzer Zeit unten wieder raus und blieb auf dem Rasen sitzen – mit der Kohlmeise in den Fängen. Sie hob noch einmal kurz den Kopf, dann verschwand der Sperber samt Meise in Richtung Schießplatz. Das war wohl der Meise letzter Flug.
