Heute morgen habe ich sie dann mal mit der Kamera erwischt. Mehrfach hatte ich in den vergangenen Tagen eine Bisamratte am Bachufer beim Frühstücken gesehen, sie war aber immer blitzschnell im Wasser verschwunden, sobald sie mich bemerkte.
Bisamratten
Die junge Bisamratte (links) verschwand kurz nachdem ich auf den Auslöser gedrückt hatte, die alte fraß noch weiter, war aber sehr aufmerksam geworden.
Ein paar Tage später habe ich dann eine aus größerer Nähe beim Frühstück beobachten können.
Die Feldwespen scheinen sich hier im Garten sehr wohl zu fühlen. Drei Nester sind im Tomatenhaus, eines im Pflanztisch auf der Terrasse.
Dieses Nest ist etwas besonders, weil es »abgefallen« ist. Normalerweise sind die Nester auf der Rückseite mit einem Stil am Untergrund befestigt. Dieses aber hat sich gelöst und liegt jetzt einfach auf der Strebe.
Wespennest 1
Auf dem vorherigen und diesem Bild sieht man unter- bzw. oberhalb noch das verlassene Nest des Vorjahres – es wird offensichtlich nicht nochmal verwendet.
Wespennest 2
Und schließlich das dritte Nest im Tomatenhaus.
Wespennest 3
Mein Pflanztisch auf der Terrasse hat an der hinteren Seite ein paar Fächer, die ich im vergangenen Herbst mit einem Brett abgedeckt habe, damit sich kein Schnee oder Regen drin sammelt. Dieses »Dach« fanden die Feldwespen richtig klasse. Wie ich vorhin beim fotografieren sah, hatten sie auch dort bereits im vergangenen Jahr ein Nest gebaut.
Der kleine Spalt ist das EinfluglochKurzer Blick unter das Brett
[Update 06.07.17]
Heute fand ich dann noch dieses Nest in unserem Sonnenschirm. Nachdem ich den Schirm in den vergangenen Wochen zig-mal auf und wieder zu gemacht habe, scheinen die Wespen ihr Nest so angelegt zu haben, daß es diese Prozedur schadlos übersteht.
Meine abendliche Zeitungslektüre wurde von diesem schönen Insekt unterbrochen, das es sich auf der Sportseite der SZ bequem machte und die Abendsonne genoß.
SZ-Leser der besonderen Art Bild 1 – Kamera: DSC-RX100M2 | Blende: ƒ/6.3 | Verschlusszeit: 1/800s | Brennweite: 10.4mm | ISO: 160 | Blitz: Nein |
Wieviele Beine es nun wirklich hatte, kann jeder selbst nachzählen.
Am späteren Nachmittag fanden sich wieder diverse Vögel ein.
Er kam heute mal alleine
Die Amsel baut in der Ligusterhecke zum Nachbarn ihr Nest und sammelt fleißig Material dafür.
Frau Ligusterhecken-Amsel
Der Bunspecht holt sich am Boden die Ernußsplitter, klettert den Pfahl des Vogelhauses hoch und zerhämmert dann im Vogelhaus seine »Beute«.
Hier werden die Erdnußsplitter bearbeitet
Hier peilt er noch mal die Lage aus einer anderen Perspektive.
Diesmal scheint nicht der Meisenknödel das Objekt der Begierde zu sein
Auch die beiden beobachteten das Geschehen lieber aus sicherer Entfernung. Sie wissen ganz genau, wann sie ungestört in den Garten einfliegen können und wann nicht.
Scherenschnitt mit Krähen
Ich sitze auf der Terrasse und werde auf einmal stutzig, weil etwas anders ist – es ist komplett ruhig. Kein Vogelgezwitscher mehr, keine umherfliegenden Vögel. Erst dann entdecke ich den Sperber auf dem Sommerflieder (leider hatte ich nur das Handy zu Hand, das kann nur schlecht zoomen). Er hat offensichtlich bereits einen erfolglosen Angriff geflogen.
Dort blieb er sitzen und schaute und schaute und schaute, bestimmt zehn Minuten lang. Und dann beobachtete ich etwas, was ich so noch nie gesehen hatte. Eine Kohlmeise wollte ein paar Minuten zuvor das Vogelhaus anfliegen und sah im letzten Moment den Sperber, der schon zum Angriffsflug zuckte. Sie verschwand dann aber blitzschnell in einem bereits belaubten Busch (den man teilweise ganz links am Bildrand sieht) und war so (zunächst) außer Gefahr. Der Sperber blieb also sitzen und tat das, was er zuvor schon getan hatte: er schaute. Dann beging die Meise einen tötlichen Fehler – sie hüpfte im Busch von einem Ast zum anderen. In dem Moment stürzte sich der Sperber mitten in den Busch, er verschwand regelrecht darin, kam nach kurzer Zeit unten wieder raus und blieb auf dem Rasen sitzen – mit der Kohlmeise in den Fängen. Sie hob noch einmal kurz den Kopf, dann verschwand der Sperber samt Meise in Richtung Schießplatz. Das war wohl der Meise letzter Flug.
Nun hat es doch noch geklappt. Wochenlanger Balzgesang, Tonnen von Nistmaterial, Grünzeug und allem, was man für eine gemütliche Stube braucht, haben Früchte getragen. Erste Schwächeanfälle ließen schon auf ein Singledasein schließen.
Nach Wochen des vergeblichen Balzgesanges zeigt der Star erste Ermüdungserscheinungen
Beide bauen nun das Nest fertig, wobei man schon beobachten kann, daß das Engagement des Herrn sichtlich nachläßt. Sie schleppt unermütlich Nistmaterial herbei, baut im Kasten das Nest fertig, während er daneben sitzt, ein paar Liedchen trällert und ab und zu mal einen Halm vorbeibringt.
Kaum ist eine Frau im Haus, verlegt man sich auf die Aufsichtsführung
Wobei ich hin und wieder den Eindruck habe, daß er noch nicht so genau weiß, wofür diese Behausung mal dienen soll. Die Größe der Gräser, die aus dem Einflugloch hängen, läßt mich eher den Eindruck gewinnen, daß er sich dort eine Werkstatt einrichten will – Hauptsache stabil, schön muß es nicht sein.
Was aus dem Kasten hängt, zeugt nicht gerade von einem Händchen für filegranen Nestbau
Sie ist eher für das feine, kleine. Ihr ist offensichtlich ganz klar, wofür das Bauwerk später mal dienen soll.
Sie ist für das passende Ambiente zuständig
Und so geht es dann voran, wie bei jedem Hausbau: der Bauherr hat das große Ganze im Blick, die Handwerker schuften.
Bauherr und Handwerker – das Rollenbild perfekt dargestellt