Diese Form der minimalistischen Fotografie mag ich sehr. In diesen beiden Bildern ist es der vereiste See und der komplett konturlose Himmel, die weite Bereiche des Fotos einnehmen. Gerade auf dem ersten Bild ist nicht sofort zu erkennen, um was für ein Fläche es sich beim Vordergrund handelt. Interessant finde ich, daß man mit einem “Nichts” den Blick des Betrachters lenken kann.
Die Wüstung Isarmünd (das schreibt Wikipedia dazu) besuche ich immer, wenn ich zum Fotografieren im Naturschutzgebiet Isarmündung bin. Nachdem ich einige Fotos gemacht hatte, erfuhr ich am Tag darauf von einem Einheimischen, daß dort nun niemand mehr lebt und die Gebäude endgültig abgerissen werden sollen. Einzig die Kapelle wird stehenbleiben.
Es ist eine sehr eigenartige Stimmung dort, vor allem frühmorgens, wenn niemand an diesem Ort oder in der Nähe ist. Kinderspielzeug liegt an den Häusern, der Schürhaken im Grillofen zeugt von einem letzten Barbecue, eine vertrocknete Topfpflanze steht im Fenster und hinter einem anderen Fenster entdeckt man Schlager-Kassenten, sie liegen dort, als hätte sie gerade noch jemand abgespielt. Möglicherweise habe ich (für mich) nun die letzten Bilder des Ortes gemacht.
Alles, was von dem Ort noch übrig ist, auf einem Bild Kamera: NIKON D850 | Blende: ƒ/9 | Verschlusszeit: 1/400s | Brennweite: 24mm | ISO: 100 |
Die Kapelle, dem heiligen Johannes Nepomuk gewidmet, wird wohl erhalten bleiben Kamera: NIKON D850 | Blende: ƒ/9 | Verschlusszeit: 1/100s | Brennweite: 24mm | ISO: 100 |
Ob das Marterl erhalten bleibt, weiß ich nicht Kamera: NIKON D850 | Blende: ƒ/3.5 | Verschlusszeit: 1/400s | Brennweite: 15mm | ISO: 64 |
Die beiden Höfe (und zwei weitere Gebäude) werden abgerissen Kamera: NIKON D850 | Blende: ƒ/8 | Verschlusszeit: 1/125s | Brennweite: 15mm | ISO: 64 |
Zwei ganze Tage und den Morgen des dritten habe ich wieder einmal das Naturschutzgebiet an der Isarmündung durchstreift. Diesmal lag das Interesse nicht alleine bei der Tierfotografie, ich wollte auch mal die Landschaft etwas einfangen, zumal die nebeligen Morgende eher für die Landschafts- als für die Tierfotografie geeignet waren.
Kormorane am Morgen auf einem der vielen abgestorbenen Bäume Kamera: NIKON D850 | Blende: ƒ/6.3 | Verschlusszeit: 1/320s | Brennweite: 600mm | ISO: 250 |
Morgens um 3 Uhr klingelte der Wecker, um 3:45 Uhr fuhr ich Richtung Deggendorf. Mein Ziel war das Mündungsgebiet der Isar, das heute zum großen Teil unter Naturschutz steht. Da man die Wege nicht verlassen darf, ist die Fotografie etwas eingeschränkt, weil man teilweise aus großer Entfernung die Bilder aufnehmen muß.
Landschaftlich ist es ein Traum. Moorflächen wechseln sich mit Magerwiesen ab, Seiten- und tote Arme der Isar durchziehen das gesamte Gebiet. Acht bis zehn Stunden pro Tag bin ich herumgelaufen und habe Landschaft und Tierwelt genossen.