Geboren im Norden Deutschlands, dann aber dreißig mal umgezogen. Lange Jahre habe ich in Österreich gelebt, ein gutes Jahr in der Schweiz und fühle mich heute im Nordwesten Münchens wohl.
Am vergangenen Sonntag stand ich auf einer Lichtung (Kahlschlag) und hörte angespannt, was sich um mich herum tut (Bussard, Graugänse, Buntspecht…). Plötzlich raschelte es am Boden und vorbei huschte ein Mauswiesel und verschwand im niedrigen Bewuchs ca. 2 m neben mir. Die nächsten 15 min stand ich wie angewurzelt und schoß exakt 333 Fotos. Im vergangenen Winter hatte ich an anderer Stelle bereits einmal ein Mauswiesel gesehen. Mehrere Tage hintereinander lauerte ich an der Stelle, um ein Foto machen zu können, es tauchte aber nicht wieder auf. Diesmal hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, konnte dafür aber knipsen, was das Zeug hielt.
Ich saß heute morgen um kurz vor 5 Uhr gut getarnt an „meinem“ Ansitz in einem naturbelassenen Auwald direkt an einem kleinen Seitenarm der Amper. Eigentlich wollte ich nur schauen, was die Biber dort machen, zum fotografieren war es noch zu dunkel (zumindest für mein Tamron 150-600 mm). Da hörte ich es plötzlich platschen und das Platschen hörte nicht auf. Ich erhob mich leicht und langsam von meinem kleinen Hocker, um über den „Wildwuchs“ schauen zu können. Etwa 15 m von mir spazierte ein Rehbock durch den an dieser Stelle nur 10-20 cm tiefen Bach. Nein, er überquerte ihn nicht, der ging flußaufwärts. Ein tolles Erlebnis, leider ohne Foto.
Als ich meinen Ansitzplatz verließ, um noch eine Runde durch den Auwald zu gehen, sah ich auf einem Steg am Weiher einen Vogel, von dem ich sofort wußte, daß ich ihn noch nie gesehen hatte. Leider war das Licht immer noch nicht optimal, so daß die Fotos mit ziemlich hoher ISO geschossen wurden.
Es war ein toller Morgen. Ich hörte noch einen Pirol und einen Schwarzspecht, sah einen Grünspecht, einen Eisvogel und eine Wasseramsel. Ach ja, Biber sah ich natürlich auch. Viel schöner kann es nicht sein.
Mit Hilfe von Kennern in einer Facebook-Gruppe konnte ich dann doch noch den Vogel bestimmen, den ich gestern beobachtet hatte. Ich muß allerdings in den kommenden Tagen vor Ort prüfen, ob der Gesang auch zu der Bestimmung paßt.
Heute ausnahmsweise keine Fotos aus der Natur. Bei 40°C habe ich es in Köln gerade geschafft, mich vom Hotel bis zum Rhein (Luftline ca. 300 m) zu bewegen. Und es galt auch der Spruch „Der beste Fotoapparat ist der, den du dabei hast“ – in diesem Fall mein Smartphone.