Ein romantischeres Plätzchen hätten sie nicht finden können. Das Liebesspiel hätte auch friedlich sein Ende finden können, wenn nicht …
… ein weiteres Starenmännchen auf die Idee gekommen wäre, bei diesem Techtemechtel noch mitzumischen. Nach kurzer Analyse der Situation quetschte er sich dazwischen.
Letztendlich zog er aber doch den kürzeren und flog zurück auf ‘seinen’ Starenkasten, um von dort seine Balzgesänge in die Gegend zu schmettern.
Gemeinhin hängt man Meisenknödel zum Füttern von Meisen ans Vogelhaus. Wenn die aber gerade mal nicht da sind, dann …
… hängt auch schon mal ein Star dran. Die haben das erst seit kurzem entdeckt, im Gegensatz zum …
… Buntspecht, der offenbar eine Dauerkarte erworben hat, denn er ist zig-Mal am Tag da. Noch häufiger allerdings hängen die …
… Spatzen (Feldsperlinge) dran. Interessant wäre es auszurechnen, wie groß die Besiedlungsdichte eines Meisenknödels während einer Spatzenmahlzeit ist.
Die einzigen, die sich noch nicht trauen, sind die kleinen Federbällchen, die erst vor ein paar Tagen das Nest verlassen haben. Sie warten auf ‘festem Grund’ bis man ihnen den Schnabel stopft.
Wobei der ‘feste Grund’ durchaus nicht nur die Stange am Vogelhaus sein muß.
Jetzt wird es wohl nur noch wenige Tage dauern, bis die Jungen den Nistkasten verlassen. Sie wagen sich inzwischen sehr weit raus, bald wird ihnen die Schwerkraft die Frage, ob bleiben oder nicht, abnehmen.
Inzwischen füttern die Alten nur noch “en passant”. Die bequemste Methode funktioniert allerdings noch nicht:
Also doch Fütterung im Flug. Je nach Einflugschneise von vorne …
… oder von der Seite.
Es sind übrigens mindestens zwei Küken, ich konnte beobachten, wie sich zwei gleichzeitig versuchten, von innen durch das Einflugloch zu zwängen um die Pole Position beim Füttern zu haben.
Die letzten vier Tage war ich geschäftlich unterwegs und hatte schon befürchtet, daß der Starennachwuchs bereits das Nest verlassen hat. Dann sah ich aber, daß die Eltern noch fleißig Futter in den Starenkasten schleppten. Da ich mich nur wenige Meter vom Kasten auf der Terrasse postiert hatte, flogen ihn die Eltern nicht direkt an, sondern sondierten erst einmal die Umgebung.
Erst dann wurden die Leckereien serviert. Die Alten müssen inzwischen nicht mehr ganz in den Kasten, die Jungen strecken sich ihnen nämlich schon entgegen.
Genausoschnell, wie die Fütterung verläuft, geht’s auch wieder los zur nächsten Nahrungssuche.
In den Fütterungspausen erkunden die kleinen inzwischen ihr näheres Umfeld. Ein Blick nach recht, einer nach links und dann sind die Kräfte auch bald schon wieder erschöpft und man fällt ins Nest zurück.
Heute topfte ich den Jasmin um. Da der ganze Topf völlig verwuzelt war, kratzte ich mit der 3-zinkigen kleinen Hacke die äußeren Wurzeln ab. In der alten Erde kamen dann die Überraschungseier hervor: 20 fette Rosenkäferlarven.
Da z.Zt. der Starenkasten nicht nur belegt, sondern auch schon mit Starenküken gefüllt ist, richtete ich den Stareneltern den Tisch:
Die Schale war ihnen zunächst überhaupt nicht geheuer. Sie liefen mehrfach drumherum, trauten sich aber nicht, nach den Larven zu picken. Nachdem es aber einer dann doch machte, war kein Halten mehr.
Immer wieder kamen sie direkt zur Schale, zerpickten anschließend einige Meter weiter die Larve in “Jungvogelschnabel”-kompatible Stücke und verschwanden anschließend im Nistkasten.